Marcel Kraus

Auf ein Wort…


Die Anatomie einer VIN

Rotes Tesla Model 3 auf einem amerikanischen Parkplatz

Neben der SMS mit dem Liefertermin habe ich gestern im Quelltext der Tesla-Homepage auch meine Fahrgestellnummer gefunden – manchmal hat es Vorteile, IT-Erfahrung zu haben.

Die Fahrgestellnummer, auch FIN („Fahrzeug-Identifikationsnummer“) oder amerikanisch VIN („Vehicle Identication Number“) genannt, verät dabei viel mehr über das Fahrzeug, als es auf den ersten Blick den Anschein hat.

Meine Fahrgestellnummer lautet 5YJ3E7EB1KF367XXX. Schauen wir doch spaßeshalber etwas genauer hin und schauen uns an, was diese Buchstaben und Zahlen bedeuten:

Die ersten drei Stellen 5YJ kennzeichen den Hersteller des Fahrzeugs, in diesem Falle natürlich die Firma Tesla, Inc..

Die vierte Stelle 3 kennzeichnet das konkrete Modell des Fahrzeugs, in diesem Falle steht die 3 für das Model 3 – und dreimal darfst du raten, für was S, X und Y steht… 😉

Die fünfte Stelle E kennzeichnet die Karossierevariante des Fahrzeugs, in diesem Falle die viertürige Limousine mit Linkslenkung. Die Rechtslenker-Ausführung des Model 3 hat hier einen anderen Buchstaben stehen.

Die sechste Stelle 7 kennzeichnet das Rückhaltesystem des Fahrzeugs, in diesem Falle beinhaltet das Rückhaltesystem Manuelle Gurte, Airbags, Gurtstraffer und die aktive Haube – diese sollte bei allen Fahrzeugen identisch sein.

Die siebte Stelle E ist sehr eindeutig. Der Buchstabe steht für die Antriebsversion des Fahrzeugs, überraschenderweise handelt es sich bei dem Model 3 um eine Elektrofahrzeug („EV“) mit Lithium-Ionen-Akku.

Die achte Stelle B kennzeichnet die Motorisierung des Fahrzeugs, in diesem Falle den Dual-Motor in der Standard- oder Performance-Ausführung. Hier wird auch klar, warum bei einem RWD-Modell nicht nur der vordere Motor weggelassen oder nachträglich ausgebaut werden kann.

Die neunte Stelle 1 ist unspektakulär. Diese Stelle ist eine Prüfzimmer zur Validierung, dass die VIN korrekt ist.

Die zehnte Stelle K kennzeichnet das Modelljahr des Fahrzeugs. Tesla kennt keine klassischen Modelljahre mit Modellwechsel im Herbst, sondern verwendet hier anscheinend das laufende Kalenderjahr. In diesem Falle ist es das Jahr 2019, für das Jahr 2018 wird der Buchstabe J verwendet.

Die elfte Stelle F kennzeichnet das Produktionswerk. Tesla produziert das Modell aktuell ausschließlich in Fremont, Kalifornien, passend dafür steht an dieser Stelle das F.

Die letzten Stellen 367XXX kennzeichnen die eigentliche Seriennummer des Fahrzeugs. Natürlich sind die Buchstaben XXX in der Realität auch Zahlen, doch ich möchte meine vollständige Seriennummer hier nicht nennen.

Anhand der Nummernkreise lässt sich nun auch sehr grob das Produktionsdatum meines Model 3 bestimmen: Wie von @Model3VINs getwittert wurde, wurde der Nummernkreis, in dem sich meine VIN befindet, am 21. April registriert. Die Registrierung der nächsten Ladung VINs erfolgte acht Tage später, am 29. April.

Aktuell gehe ich davon aus, dass mein Fahrzeug in einem Zeitraum zwischen dem 22. April und 6. Mai produziert wurde und mit dem Schiff „Grand Phoenix“ am Abend des 4. Juni in Europa angekommen ist. Das VIN-Matching, also die Zuordnung von Fahrzeug zu Besitzer, erfolgte dann gestern im Laufe des Tages.

Bei dieser Aussage handelt es sich um Mutmaßung und Interpretation meinerseits. Ich werde aber versuchen, Gewissheit in dieser Fragestellung durch Rücksprache mit Tesla zu erhalten; mich interessiert die Geschichte meines Fahrzeugs eben. 😉

(Titelbild von Tesla, Inc.)

Hinweis

Dieser Artikel wurde von meinem ehemaligen Blog „T wie TESLA“ übernommen, den ich bis September 2022 betrieben habe. Der Inhalte wurde zwar redaktionell aufgearbeitet, für eine Richtigkeit kann aber keine Garantie gewährt werden.

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