Mein Käfer hat gelebt. Er wurde nicht nur gefahren, sondern auch „zeitwertgerecht“ repariert, z.B. wurden die Warmluftkanäle mehrfach geflickt. Die Qualität dieser Reparaturen steht leider im krassen Gegensatz zu einer ordentlichen Teilrestauration.
Die Seitenbleche beider Warmluftkanäle entsprechen nicht mehr dem Originalzustand. Auch die Deckbleche am unteren Ende sehen nicht besser aus. Um die Karosserie von der Bodengruppe trennen zu können, muss ich mich dieser Problematik leider stellen – ob es mir passt oder nicht.
Begonnen habe ich mit der Fahrerseite, und wirklich behutsam musste ich in diesem Zusammenhang nicht vorgehen. Ich habe sowieso die Entscheidung getroffen, die Bodenhälften des Käfers zu erneuern, also konnte ich wieder mit sanfter Gewalt an die Sache herangehen.
Es war wie erwartet: Im Rahmen einer Reparatur vor grauen Vorzeiten wurden Bleche über die originalen Warmluftkanäle geschweißt. Als wenn das nicht genug wäre, wurde die Bodengruppe mit der Karosserie verbunden. Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass ich um diese Arbeiten nicht herum gekommen wäre.

Stück für Stück arbeitete ich mich vom hinteren Ende des Warmluftkanals bis an das vordere Ende hervor. Erstaunlicherweise ist der Warmluftkanal nicht völlig marode, zwei von vier Seiten des Kanals sind sogar noch relativ kernig. Dennoch macht hier ein Teilaustausch nicht viel Sinn, in Zukunft möchte ich beide Warmluftkanäle tauschen.

Interessanterweise war die gesamte Originalsubstanz des Warmluftkanals noch vorhanden: Da sich der lose Rost in der geschlossenen Struktur nicht verlieren konnte, kam nach Auftrennen der Seite alles wieder zum Vorschein. Man kann sich schon darüber wundern, welches Gewicht auf diese Weise zu Stande kommt.

Im Endeffekt ist der Gesamteindruck sogar besser als erwartet. Ich war darauf eingestellt, dass das gesamte Karosserieteil extrem morsch ist – dies war aber nicht der Fall. Das originale Blech hatte bei diesen Reparaturmaßnahmen in der Vergangenheit überhaupt keine andere Chance, als zu rosten.

Der finale Stand öffnet die Augen ein Stück weiter und macht Mut für den weiteren Weg. Den Vorbesitzern mache ich übrigens keinerlei Vorwürfe für derartige Reparaturen: Der Wagen kommt nunmal aus einer Zeit, in der er als Gebrauchswagen angesehen wurde und nicht als automobiles Fossil bzw. Klassiker mit Zukunft.
Hinweis
Dieser Artikel wurde von meinem ehemaligen Blog „BugTales.de“ übernommen, den ich bis Januar 2023 betrieben habe. Der Inhalte wurde zwar redaktionell aufgearbeitet, für eine Richtigkeit kann aber keine Garantie gewährt werden.